Der städtebauliche Entwurf mit dem Titel „Wohnhöfe“ ist von der Leitidee getragen, zwölf Baufelder zu entwickeln, die sich in ihrer Größe, ihrem Zuschnitt und in ihrer Ausrichtung unterscheiden, so dass jedes Baufeld individuell entwickelt werden kann. Damit ein einheitliches Ganzes entsteht, sind bestimmte Grundprinzipien vorgesehen.
Gegliedert wird das Quartier durch eine Wegestruktur mit zentraler, platzartiger Mitte und verbindenden Grünspangen.
Die Haupterschließung ist eine langgezogene Promenade für alle Verkehrsarten. Wesentliches Element der internen Erschließung sind Wohn-, Fuß- und Radwege als Nebenerschließung, über die das Quartier in alle Himmelsrichtungen zu Fuß oder per Fahrrad durchquert und somit gut an die bestehenden Wegeverbindungen des Holtenser Berges angebunden wird.
Die Quartiersmitte bildet ein in Ost-West-Richtung verlaufender langgezogener Platz, an den Erdgeschossnutzungen für Dienstleistungen oder soziale Angebote anschließen. Die kleineren im Quartier verteilten Plätze haben hingegen einen stärker nachbarschaftlichen, durch Wohnen bestimmten Charakter.
Wichtiger Teil des Mobilitätskonzeptes ist die Freihaltung des öffentlichen Raums von parkenden Autos. Daher ist eine Quartiersgarage vorgesehen, die neben einer Bündelung der privaten Stellplätze auch weitere Mobilitätsangebote, wie Car-Sharing, eine Paketstation, eine Fahrradwerkstatt und ähnliches enthalten kann.
Nördlich und südlich der Haupterschließung liegen jeweils sechs Baufelder mit hofartiger Bebauung. Durch unterschiedlichen Zuschnitt und Größe der Baufelder sind diese Wohnhöfe nicht identisch, werden aber nach dem gleichen Grundprinzip entwickelt. Wichtige Spielregel ist, dass keine komplett geschlossenen und abgeschirmten Blöcke entstehen, sondern jeder Wohnhof an verschiedenen Stellen durchlässig ist. Hierdurch entstehen Blickbezüge und Zugänge zwischen den innenliegenden – eher privat und gemeinschaftlich genutzten – Flächen und den außenliegenden öffentlichen Bereichen.
Die Geländeneigung ausnutzend sind am nördlichen Quartiersrand Gebäude mit bis zu fünf Vollgeschossen geplant, während im südlichen Bereich im Übergang zur bestehenden Bebauung eher zwei bis drei Vollgeschosse vorgesehen sind (z. B. Reihenhäuser). Entlang der Haupterschließung und der Platzbereiche begrenzen Gebäude mit vier Vollgeschossen den Straßenraum. In der Quartiersmitte kann zudem ein Gebäude einen markanten Hochpunkt darstellen, um hier besondere Nutzungen wie soziale Einrichtungen, Dienstleistungen, Gesundheits- oder Versorgungsangebote oder auch besondere Wohnformen anzubieten.
In den Wohnhöfen können sowohl im Inneren als auch an den Außenkanten private Freiflächen angeordnet werden, ebenso eine gemeinschaftlich nutzbare Mitte für Spiel- und Gartenflächen. Jeder der zwölf Wohnhöfe liegt mit einer Seite am lebendigen Straßenraum und hat drei eher ruhige Außenseiten an den Grünspangen.
Etwa ein Viertel der Quartiersfläche wird durch öffentliche Grünflächen eingenommen, die allen am Holtenser Berg lebenden Menschen als Grün-, Freizeit- und Erholungsbereiche dienen. Diese Grünflächen sowie umfangreiche Baumpflanzungen und Maßnahmen zur Gebäudebegrünung übernehmen die Funktion des Ausgleichs für Bebauung und Versiegelung, stellen die Einbindung in die Landschaft sicher und ergänzen die wertvolle Grünstruktur des Holtenser Berges. Für den Rückhalt von Regenwasser sind am Nordrand des Quartiers naturnah gestaltete Mulden vorgesehen.
Das Grün- und Regenwasserkonzept leistet einen wichtigen Beitrag zur Klimaanpassung.