Besondere Herausforderungen

Wie in jeder Planung von neuen Wohngebieten und Stadtquartieren gilt der Grundsatz die negativen Beeinträchtigungen von Mensch und Umwelt durch das Gebiet zu minimieren. Aus diesem Grund müssen bereits frühzeitig diverse Aspekte untersucht werden und Lösungen für diese gefunden werden. Das Europaquartier weist durch seine Lage als Erweiterung des bestehenden Siedlungsgebietes des Holtenser Berg am Rande von Göttingen und der Nähe zur Ortschaft Holtensen einige Besonderheiten auf. Betrachtet wurde deswegen nicht nur das direkte Planungsgebiet, sondern auch immer die Auswirkungen auf das bestehende Umfeld.

Besondere Beachtung erfuhren in der vorbereitenden Planungsphase hierbei die Themen der Verkehrsführung, bzw. Verkehrsbelastung im bestehenden Gebiet des Holtenser Berg sowie das Entwässerungskonzept des Europaquartiers. Für diese (und weitere) Themen wurden tiefergehende Untersuchungen und Konzepte angefertigt, die folgend, mit ihren Ergebnissen, zusammengefasst erläutert werden sollen.

Entwässerungskonzept

Zur Beurteilung der Auswirkungen des geplanten Europaquartiers ist eine hydraulische Untersuchung des Niederangergrabens beauftragt worden. Diese diente als Grundlage für die Erstellung des Entwässerungskonzeptes für das Europaquartier. Gemäß dem hydraulischen Gutachten hat das geplante Europaquartier keinen nennenswerten Einfluss auf die Ausdehnung des Überschwemmungsgebietes oder der Wassertiefen.

Das Entwässerungskonzept sieht vor, das geplante Quartier und das vorhandene Baugebiet „Holtenser Berg – Nord“ mit einer Abflussspende von 10l/(s*ha) gedrosselt in den Niederangergraben einzuleiten. Die erforderlichen Regenrückhaltebecken werden auf eine Bemessungshäufigkeit von 10 Jahren dimensioniert und befinden sich im nordwestlichen Bereich des geplanten Baugebietes.

Durch die Rückhaltung von Regenwasser werden Abflussspitzen reduziert. Dies verringert die hydraulischen Überlastungen des Fließgewässers und auch die Überflutungsgefahr.

Vereinfachte Darstellung des Entwässerungskonzeptes

Verkehrsuntersuchung

Zur Prognose der Neuverkehre und Bewertung der zukünftigen verkehrlichen Situation sowie zur Erarbeitung von flankierenden verkehrlichen Maßnahmen wurde eine Verkehrsuntersuchung durch das Planungsbüro PGT Umwelt- und Verkehrstechnik, beauftragt. Auf der Grundlage einer Analyse der vorhandenen Verkehrssituation und der Prognose für das geplante Quartier wurden Handlungsempfehlungen entwickelt.

Auf Basis dieser Empfehlungen hat der Ausschuss für Bauen, Planung und Grundstücke der Stadt Göttingen am 20.06.2019 beschlossen, die Neuverkehre über das ausreichend leistungsfähige, bestehende Verkehrssystem abzuwickeln. Zur Verbesserung der Verkehrssituation im räumlichen Umfeld werden flankierende Maßnahmen vorgeschlagen, welche im Zuge der Realisierungen zum Europaquartier umgesetzt werden.

Die umzusetzenden Maßnahmen beziehen sich insbesondere auf die Europa-Allee. Hier ergeben sich durch die bestehende Verkehrssituation Handlungsbedarfe. Der aktuelle Zustand der Europa-Allee lässt durch die Parkrichtung der PKWs quer zur Fahrbahn, derzeit keinen Begegnungsverkehr von zwei breiten Fahrzeugen (z.B. Bus und Lieferwagen) zu. Hierdurch wird der Verkehrsfluss auf der Straße gestört und die Straße in ihrer Leistungsfähigkeit eingeschränkt. Aufgrund dessen werden Maßnahmen zur Verbreiterung der Fahrbahn ergriffen, um den reibungslosen Begegnungsverkehr zu ermöglichen. Hierdurch ist es notwendig das Querparken einseitig zu unterbinden. Die so wegfallenden Parkplätze werden an anderer Stelle im bestehenden Gebiet des Holtenser Berg ersatzweise neu geschaffen. Ergänzend werden Querungshilfen für die Fußgänger neu geschaffen, bzw. neu gestaltet (Es wird darauf hingewiesen, dass der Rat der Stadt Göttingen in seiner Sitzung am 18.12.2020 die Aufhebung der „Satzung der Stadt Göttingen über die Erhebung von Beiträgen nach § 6 NKAG für straßenbauliche Maßnahmen (Straßenausbaubeitragssatzung)“ mit Wirkung zum 01.04.2021 beschlossen hat).

Die Kreuzungssituation der Europa-Allee zur Holtenser Landstraße weist bereits zum jetzigen Zeitpunkt während der täglichen Verkehrsspitzen ein in Teilen erhöhtes Verkehrsaufkommen dar. Durch den zukünftigen erhöhten Verkehrsfluss, werden hier begleitende Maßnahmen geplant. Zur Erhöhung der Aufnahmekapazität der Kreuzungssituation, ist eine mögliche Maßnahme die Einrichtung eines Kreiselverkehrs an dieser Stelle. Insbesondere diese Maßnahme würde als erstes umgesetzt werden.

Konzeptskizzen der umzusetzenden Maßnahmen finden Sie in der unten stehenden Downloadliste.

Download der Konzeptskizzen zur Verkehrsuntersuchung

Das Europaquartier Göttingen

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